Ich will heute von einem Projekt berichten, bei dem wir der Meinung sind, dass es sehr
gut zusammenpasst.
Das Projekt hat im Titel Einführung von verteilten Videoproduktions- und Videoverteidigungen
an Universitäten.
Das Ganze ist ein technisches Experiment.
Es begann damit, dass wir gefragt wurden, was würden Sie tun, wenn Sie über ein optimales
Kommunikationsnetz verfügen könnten.
Das ist praktisch, als ob ein Autofahrer fragt, was würdest du dazu sagen, wenn wir dir eine
Autobahn direkt vor die Haustür bahnen.
Wer uns das gefragt hat, war der DFN-Verein, der mit Mitteln des BMBF sich um die Ausgestaltung
des Internets für die Wissenschaft in Deutschland kümmert.
Unsere Idee war nicht etwa, wir möchten beispielsweise in einer Minute 1000 E-Mails verschicken können
oder am liebsten den ganzen Tag surfen im Internet.
Der springende Punkt unseres Ansatzes war hochauflösende Videokommunikation in Echtzeit.
Wofür braucht man so etwas?
Man kann es beispielsweise in der Medizin für eine Zweitbegutachtung durch Experten brauchen,
die nicht am Ort sein können oder im Bereich des Tele-Teachings bei unserem Projekt UniTV.
Was am Schluss dabei herausgekommen ist, war ein Experimental-Kommunikationsnetz genannt
Gigabit-Testbed-Süd.
Gigabit-Testbed, weil wir im Bereich der Übertragungsraten von Gigabits pro Sekunde vorgestoßen sind.
Und Süd, weil das Kernstück des Netzes zwischen München und Erlangen verlegt war.
Später hat sich Berlin auch noch dazugesellt.
Hinter dem Ganzen steckte natürlich schon eine Vision.
Es war nicht nur ein rein technisches Experiment, sondern zusammen mit dem Institut für Rundfunktechnik
hatten wir Ende 1995 die Idee, Lehr- und Forschungsinhalte an Universitäten mit moderner Kommunikationstechnik
über das Fernsehen an die Öffentlichkeit zu bringen.
Sei es die Öffentlichkeit im Sinne des Fernsehens, sei es die Öffentlichkeit aus Sicht von Universitäten.
In einer Kurzdarstellung lassen Sie mich das Projekt Ihnen mit Hilfe dieser Grafik
vorstellen.
Auf dieser Grafik sehen Sie die wesentlichen Beteiligten oder die Gruppen von Beteiligten.
Links oben die Universitäten mit Vorlesungen.
Den Rundfunkbereich mit Know-how und mit Einrichtungen zur Produktion von Fernsehsendungen.
Und natürlich das Wichtigste, unser Publikum, das in den Genuss von Sendungen kommt.
Wir machen jetzt einen großen Sprung über die Leitung in das Studio in München Freimann.
Die Bild- und Tonsignale laufen dort im Studio auf, werden online von den Experten vom Bayerischen
Rundfunk gemischt und geschnitten.
Das in diesem Moment fertig geschnittene Objekt wird sofort wieder zu uns in Hörsaal zurück
übertragen und von hier aus in der Regel online ins Internet gestellt für die Leute,
die gleich jetzt an Ort und Stelle dabei sein möchten.
Das Studio, was Sie hier auf der Abbildung sehen, sieht etwas steril und unbevölkert
aus und gut ausgeleuchtet.
Das ist natürlich keine normale Arbeitsatmosphäre.
Wenn ich einmal darauf klicke, dann versuchen wir zu sehen, was wirklich abgeht.
Wir kommen also jetzt zum zweiten Schritt des ganzen Prozesses, nämlich zur Ausstrahlung.
Die Ausstrahlung führt zunächst über den Bayerischen Rundfunk mit seinem Bildungskanal
Alpha.
Mit dem Material, was praktisch jetzt gerade in München zusammengestellt wird, ist, man
kann sagen, schon fast die wesentliche Arbeit getan.
Das war der Schritt von unserem Produkt in die Fernsehöffentlichkeit.
Dazu gibt es einen zweiten Schritt, nämlich den Abruf der fertigen Sendungen on Demand,
Presenters
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:27:57 Min
Aufnahmedatum
2001-05-03
Hochgeladen am
2018-06-21 10:35:00
Sprache
de-DE
Im Projekt Uni-TV werden Lehrveranstaltungen an Universitäten wie Fernsehsendungen produziert und danach auf einem Video-Server zum Abruf bereitgestellt. Uni-TV ist ein Gemeinschaftsprojekt der TU München, des Inst. f. Rundfunktechnik, des Bayer. Rundfunks, der Hochschule f. Fernsehen und Film München unter Koordination der Univ. Erlangen-Nürnberg. In dem Projekt kommt eine neue, voll digitale verteilte Produktionsmethode zum Einsatz. Das Geschehen im Hörsaal (U ER-N, TU-M) wird mit Kameras aufgenommen, mit Präsentationsmaterial angereichert, in ein digitales Studio (IRT) übertragen und dort nach einem Drehbuch (HFF) online geschnitten (BR). Das abgemischte Signal wird zeitgleich per Streaming im Internet zur Verfügung gestellt. In einem zweiten Schritt wird das so gewonnene Rohmaterial auf Sendeformat gebracht. Es wird einerseits vom BR in seinem Bildungskanal alpha in der Reihe Campus ausgestrahlt, andererseits auf einen Video-Server für on-demand Abruf bereitgestellt.